Das 4. Sekundarschuljahr heißt in Irland Transition Year (kurz TY) und ist ein spezielles Schuljahr. In diesem Jahr geht es darum, viele Eindrücke aus verschiedenen Themengebieten zu sammeln, um eine gute Entscheidung für die Wahl der Fächer in den letzten beiden Schuljahren zu treffen und einen Vorgeschmack auf ein mögliches späteres Berufsfeld zu erhalten. Deswegen werden zusätzlich zu den allgemeinbildenden Kursen viele Ausflüge, Workshops und andere Aktivitäten durchgeführt. Zum Beispiel surfen, eine Radtour, Museumsbesuche, Workshop über Rechte und Gesetze, Musicalaufführungen, Schlittschuhlaufen, Erste-Hilfe-Workshop, ein Match des irischen Sports Camogie ansehen, Gespräch mit der Navy, Filmdreh-Workshop, Forensik-Workshop, ein Tag in einem Bootcamp.
Außerdem standen zwei Wochen Praktika auf dem Programm. Ich habe diese jeweils in Wohltätigkeitsläden absolviert. In einem dieser Läden habe ich danach für ein halbes Jahr einmal pro Woche nach Schulschluss ehrenamtlich gearbeitet.
Mit der Schule haben wir ebenfalls verschiedene Wohltätigkeitsaktivitäten organisiert. Beispielsweise zugunsten der Ukraine Spenden gesammelt, mehrere Kuchenbasare veranstaltet, einen Berg hochgestiegen, um Geld für die Climb with Charlie Bird Fundraise zu sammeln.
Von der Schule wurden fast täglich Extra-Curricular-Aktivitäten (Hobbys) angeboten, hauptsächlich Sportliches und Kreatives, ich war Teil des Laufteams, meine Freunde haben Camogie und/oder Basketball gespielt. Gaelic Football wurde auch angeboten.
Meine Gastfamilie hat mir einige schöne Plätze in der Region Cork gezeigt: Wir waren bei den Towers of Lismore, in Cork (der Stadt), bei the Vee und in County Waterford. Außerdem haben wir ein Wochenende in Midleton verbracht.
Die Kleinstadt Mitchelstown liegt im Südwesten Irlands zwischen Cork und Limerick. Die Main Street zählt viele kleine bunte Shops, wie typisch für das Land. Bei Spaziergängen bin ich auf den St. Fanahan‘s Well, die alte Ruine einer Kapelle, ein ehemaliges College und Schilder, die den Weg zu einem abgebrannten Castle weisen, gestoßen.
Der Aufenthalt wurde mit der irischen Austauschorganisation Student Programmes Ireland Ltd. (SPIL) geplant und durchgeführt. Der kleine Familienbetrieb kümmert sich persönlich und intensiv um die Austauschschüler. Ein Local Coordinator war die erste Ansprechperson vor Ort, diese ist auch regelmäßig an der Schule erschienen, um bei den Austauschschülern nach dem Rechten zu sehen. SPIL hat auch Ausflüge nach Killarney und Galway (beides an der Küste) organisiert.
Das Auslandsjahr wurde durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union kofinanziert. Erasmus+ ist das aktuelle europäische Förderprogramm für Jugend, Bildung und Sport, welches Europäern viele neue Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit bietet.
Im Sinne des europäischen Gedankens habe ich in dem Jahr in Irland sehr gut Englisch gelernt, die irische Kultur erlebt, das Land erkundet und Freundschaften mit Iren und anderen Austauschschülern geschlossen.